Bregenz gay linz
Dieser Artikel ist Teil unserer Reihe zum jährigen Jubiläum von VICE Austria. Mehr dazu findet ihr hier. In den letzten 10 Jahren ist viel passiert — in unseren Köpfen, auf der ganzen Welt, generell im Internet, und nicht zuletzt auch innerhalb der globalen LGBTIQ-Community: Die USA haben die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt, Britney hat bewiesen, dass sie ein weiblicher Jesus ist, Dating-Apps haben sich auf eine sehr, sehr ungesunde Art und Weise in unser Leben geschlichen, und Länder wie Tschetschenien oder Indonesien haben eine Zeitmaschine gebaut, um damit ins Mittelalter zu reisen, wo sie nun schwule Männer foltern und öffentlich auspeitschen.
Und obwohl Österreich laut dem Spartacus Gay Travel Index derzeit als das LGBT-freundlichste Land im deutschen Sprachraum gilt — und in Klagenfurt und Bregenz im Jahr erstmals Regenbogenparaden abgehalten wurden — haben auch wir noch einen langen Weg vor uns.
Bregenz für schwule: tipps und insider-informationen aus linz
Demnach wurden 48 Prozent aller befragten LGBT-Personen aus Österreich in den 12 Monaten zuvor Opfer von Diskriminierung oder Belästigung wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität. Anlässlich unseres Geburtstags schauen wir zurück auf alles, was sich im vergangenen Jahrzehnt für die queere Community in Österreich verändert hat — und was nicht.
Foto: Jeffpw CC BY 3. Von einer klassischen Ehe, die weiterhin Mann und Frau vorbehalten ist, unterscheidet sich die Eingetragene Partnerschaft in vielerlei Hinsicht. Ändern wird sich das erst Später rudert sie zurück und behauptet, sich nicht mehr genau erinnern zu können, was sie gesagt habe und entschuldigt sich in weiterer Folge.
Foto: Kurt Löwenstein Education Center CC BY 2. Ab dem 1. Januar dürfen homosexuelle Pärchen in Österreich eine Familie gründen und Kinder adoptieren. Way to go, Österreich! Foto: Albin Olsson CC BY-SA 3. Der schwule Messias, für den man sie gerne hält, war und ist sie wahrscheinlich nicht — realpolitische Auswirkungen für Österreich brachte ihr Triumph in Kopenhagen zumindest keine mit sich.
Aber es war ein Signal. Ein lautstarkes obendrauf. Conchita Wurst hat der österreichischen LGBTIQ-Community so viel Sichtbarkeit wie nie zuvor verschafft — und darüberhinaus für Veränderung in den Köpfen der Menschen gesorgt. Im Frühsommer wird Wien kurzzeitig zum schwulen Mekka Europas: Life Ball , Eurovision Song Contest , Pride Village, Regenbogenparade — all das innerhalb nur weniger Wochen.
Mann-Mann, Mann-Frau, Frau-Frau — Wien positioniert sich mit den Motiven klar als queer-freundliche Stadt und tritt damit ein riesiges, weltweites Medienecho los. Später wird sogar Linz neidisch und legt sich neben eigenen Ampelpärchen auch einen grantigen FPÖ-Verkehrsstadtrat zu.
Als intergeschlechtliche Person fordert Alex Jürgen eine Korrektur des Geschlechtseintrags im Personenstandsregister: Eine dritte Option, weder weiblich noch männlich. Im Juni lehnt ein Standesamt in Steyr den Antrag ab. Alex legt Beschwerde ein — erstmals kommt es in Österreich zu einer Entscheidung über die Anerkennung eines dritten Geschlechts.
Im Oktober wird die Klage vom Landesverwaltungsgericht OÖ als unbegründet abgewiesen. Für VICE hat Alex aufgeschrieben, was es in Österreich bedeutet, nicht Mann und nicht Frau zu sein. In Österreich ist die Diskriminierung aus Gründen der Religion, des Alters oder der sexuellen Orientierung verboten — in der Arbeitswelt.
Wenn allerdings ein homophober Hausherr etwa einem lesbischen Pärchen eine Wohnung nicht vermieten will, weil sie lesbisch sind, dann darf er das tun. Auch sonstige Zugänge zu Waren oder Dienstleistungen können LGBTIQ-Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität verweigert werden.
Das Levelling-up, eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes, soll genau das verbieten. Die Gleichbehandlungsnovelle wird mittlerweile seit Jahren verhandelt, jedoch immer wieder von der ÖVP geblockt.