Mann für mann schwule geschichten frankfurt

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Stand: Von: Rebecca Röhrich. Kommentare Drucken Teilen. Hoang erzählt darin ein düsteres Kapitel in der Frankfurter Geschichte. Denn die Dokumentation beschäftigt sich mit den Homosexuellenprozessen, die in den Jahren und bundesweit für Schlagzeilen sorgten.

Sie drehen eine Dokumentation über die Homosexuellenprozesse in Frankfurt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Das war tatsächlich Zufall. Auf Facebook entdeckte ich einen Post, der an den Selbstmord eines Jährigen im Jahr erinnerte.

Mann für mann schwule geschichten: authentische erlebnisse aus frankfurt

Der junge Mann sprang damals hier in Frankfurt vom Goetheturm. Ja und es gibt natürlich viele weitere traurige Geschichten, die damit zusammenhängen. All das hat mich sehr berührt und ich wollte etwas tun, damit diese Geschichten nicht vergessen werden. So hat das angefangen eigentlich.

Was ist denn damals in Frankfurt genau passiert? Homosexualität war schon seit der Gründung des Deutschen Reichs, , eine Straftat. Die Nazis verschärften das Gesetz. Man konnte seit für gleichgeschlechtlichen Sex für bis zu zehn Jahre ins Gefängnis kommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Bundesrepublik diese verschärfte Form des sogenannten Schwulen-Paragrafen.

Als er dann in Kraft trat, begann hier in Frankfurt eine bundesweit beispiellose Verfolgung Homosexueller. Sehr viel mehr Männer wurden unfreiwillig geoutet und damit wurden ihre bürgerlichen Existenzen zerstört. Einige brachten sich um — so wie auch der junge Mann, der vom Goetheturm sprang.

Wie muss man sich die Stimmung die in der Stadt vorherrschte vorstellen? Das war ein bisschen wie eine Hexenjagd. Die Leute haben sich gegenseitig verleumdet. Menschen sind zur Polizei gegangen und haben ihre Nachbarn angeschwärzt. Das hat richtig überhandgenommen.

Die Beschuldigten wurden bewusst an ihrer Arbeitsstelle festgenommen, um sie gesellschaftlich zu diskreditieren. Irgendwann hat sogar die Oberstaatsanwaltschaft gesagt, dass sie mit den ganzen Anzeigen überfordert sei. Es gab einfach zu viele. Was macht es mit einem, sich mit solchen Ereignissen auseinanderzusetzen?

Lässt einen das anders auf die aktuelle Gesellschaft blicken? Mich haben die persönlichen Geschichten sehr berührt.