Schwule bars kroatien berlin
Trotz Widerstands der katholischen Kirche und von Teilen der Bevölkerung demonstrieren Schwule und Lesben in Split. Unterstützt werden sie vom Staatspräsidenten. Und jetzt kommen sie schon wieder. Im Vorjahr kam es zu Ausschreitungen Zehntausender, die gewaltsam gegen die demonstrierenden Lesben und Schwulen vorgingen.
Diese waren den Aufrufen der Homoorganisationen Kontra und Iskora gefolgt. Nur mit Mühe konnte die Polizei Schlimmeres verhüten, der Gay Pride wurde abgebrochen, die Demonstranten in Sicherheit gebracht. Hunderte Angreifer wurden festgenommen, 64 verurteilt. Das scheint die Mobilisierung der homophoben Einwohner von Split nicht zu beeinträchtigen.
Schon lange vor der diesjährigen Demonstration am Samstag schlug das Ereignis wieder hohe Wellen. Die Vertreter von rechten und konservativen Organisationen und Parteien sprachen sich einhellig gegen das öffentliche Auftreten der Lesben und Schwulen aus.
Doch da hatte die Stadt noch nicht mit der Intervention des Innenministers Ranko Ostojic gerechnet. Die Parade soll nach dem Willen der sozialdemokratischen Regierung Kroatiens doch an der Riva stattfinden. Mehr noch: Staatschef Ivo Josipovic erklärte, die Mehrheit in Kroatien verteidige europäische Werte, der Gay Pride müsse stattfinden.
Die EU und die USA schicken Beobachterdelegationen. Die rechtskonservative Zeitschrift Hrvatski List rief zwar zu friedlichem Protest auf, doch geben ihre Veröffentlichungen einen Einblick in das Seelenleben der Homohasser. Kroaten seien ein katholisches Volk, das von den kommunistischen Partisanen, den serbischen Tschetniks und vom britischen Imperialismus zerstört werden soll.
Nicht die kroatischen Organisationen Kontra und Izkora hätten den Gay Pride organisiert, sondern die Freimaurer. Wer glaubte, solche abenteuerlichen Theorien könnten auf keinen fruchtbaren Boden fallen, sieht sich bald getäuscht. Auch in der Hafenbar des Dorfes sorgt diese Theorie für Gesprächsstoff.
Die wichtigste Zeitung der Region, die ehemals konservative Slobodna Dalmatija, hat immerhin einige prominente Künstler und sogar einige Priester zu Wort kommen lassen, die sich für den Gay Pride aussprechen. Es komme darauf an, eine Konfrontation zu verhindern, erklärte einer ihrer Redakteure gegenüber der taz.
Schwule bars kroatien: urlaubserinnerungen in berlin erleben
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